Nach dem Frühstück im Hotel hatte ich mir das Taxi für 7.45Uhr bestellt. Laut Rezeption hätte ich mir ruhig noch mehr Zeit lassen können, aber das war mir zu unsicher. Und richtig, die Rush Hour forderte ihr Zeit, so dass ich pünktlich 95 Minuten vor Abflug am Check-in Terminal ankam. Hier erwarterte mich jedoch eine ziemlich lange Schlange, bei der sich 15 Minuten lang gar nichts vorwärts bewegte. Plötzlich kam ein anderer Reisende, der verkündete, dass man auch beim Business Schalter einchecken könne wenn man nach Zürich will. Ich schloss mich den 6 Reisenden gleich an, die dort hinüber wanderten, merkte jedoch schnell, dass die Dame am Schalter nicht gewillt war irgendjemanden aus der Economy hier abzufertigen. Also drehte ich wieder um, die andere Schlange war natürlich auch weiter gewachsen, ich stellte mich trotzdem einfach wieder hinter den Mann hinter dem ich vorhin schon stand und verkündete ihm in Spanisch, dass die gute Dame uns doch nicht abfertigen will. Dadurch dachten die dahinter wartenden Reisenden zum Glück, dass ich mit dem anderen Mann gemeinsam reise und beschwerten sich nicht, dass ich mich vordrängelte. Kurz bevor ich dann am Schalter war, schloss einer der drei Schalter auch noch. Mittlerweile waren es nur noch 30 Minuten bis zum Abflug und ich war noch nicht mal durch die Sicherheitskontrolle. Gott sei Dank ging dann alles recht schnell, so dass ich mit dem Aufruf zum Boarden am Gate ankam. Der Flug startete pünktlich und verlief relativ ruhig bis....zur Landung. Kurz bevor wir auf der Landebahn in Zürich aufsetzen wollten, packte und eine Windböwe, legte uns schräg und drückte unserer rechten Flügel gefährlich in die Nähe der Landebahn. Einige Passagiere schrieen auf, ich krallte mich in meine Armelehne, dann beschleunigte der Vogel wieder: wir starteten durch. Die nächsten 10 Minuten waren erstaunlich ruhig, während wir über der Schweiz unsere Kreise zogen. Der Kapitän vermeldete, dass es Luftböen des vorhergehenden Flugzeuges gewesen sein. Die Stewardessen versuchten einige aufgeregte Passagiere in ein Gespräch zu verwickeln, besonders beunruhigend empfand ich das lange Gespräch mit den Passagieren die am Notausgang saßen.... Der 2. Landeversuch verlief aber ohne Vorkommnisse, bis auf das ausnahmsweise auch mal in einem Business Flug die Passagiere nach der Landung klatschten und sogar Bravo riefen. Da ich bereits eine leichte Erkältung hatte, hatte sich nach dem Durchstarten ein Druck auf meinem Ohr gebildet, der leider auch nach der Landung nicht mehr wegging.
Auf dem Flughafen in Zürich musste ich dann feststellen, dass mein Anschlussflug annulliert worden ist. Am Transferschalter bot man mir als einzige Alternative ein Zugticket an. Die Fahrt sollte 4,5 bis 5h dauern und das Ganze nur, weil der Nürnberger Flughafen wohl keine Enteisungsflüssigkeit mehr hat und schon zu viele Swiss Air Maschine dort herumstehen. Deshalb hat die Airline beschlossen den Flughafen am heutigen Tag nicht mehr anzufliegen. Mit meinem entwerteten Flugticket machte ich mich also auf den Weg zu den Kofferbändern. Doch auch hier erwartete mich Chaos. Aus unterschiedlichsten Transportwägen, chaotisch geordnet musste ich mir meinen Koffer selbst herauszerren. Mittlerweile hatte ich auch noch 4 weitere Reisende getroffen, die ebenfalls mit dem Zug nach Nürnberg weiter wollten. Gemeinsam marschierten wir also zum Bahnschalter. Hier erwartete uns jedoch die nackte Wahrheit: die Zugfahrt dauerst standardmäßig schon 6 Stunden und der nächste Zug fuhr sowieso erst in 45 Minuten. Also noch schnell im Supermarkt ein bißchen Verpflegung eingekauft, denn für so einen langen Tag war ich schließlich nicht ausgestattet. 13.28Uhr ging es dann mit der Schweizer Bahn auf zur Überlandfahrt. Vorbei an St. Gallen, Bregenz, Lindau gelangten wir nach Deutschland. Und hier fingen dann auch die Probleme an, teilweise hielten wir ganz und warteten. Mit über einer Stunde Verspätung kamen wir am Münchener Hauptbahnhof an. Der ICE nach Erlangen war natürlich schon lang weg, also nahm ich einen anderen. Überglücklich diesen noch erwischt zu haben, ließ ich mich auf dem letzten freien Platz nieder und los ging es auch schon. Doch zu früh gefreut. Keine 2 Minuten nachdem wir den Hauptbahnhof verlassen hatten, wurde über die Zuglautsprecher ein Arzt oder Rettungsassistent in Wagon x gerufen. Mehrere Passagiere fragten sich warum wir denn nicht einfach wieder zurück fahren würden, schließlich konnten wir den Bahnhof ja noch sehen. Nun, wir fuhren weiter und hielten erst 15 Minuten später irgendwo im nirgendwo an. Hier warteten wir auf den Notarzt und schließlich dauerte die Versorgung des Fahrgastes weitere 50 Minuten. Meine Sitznachbarn die sich die Zeit mit einem Bier verkürzen wollten, mussten feststellen, dass der Notarzteinsatz auch noch direkt vor dem Speisewagen stattfand.... Mit über einer Stunde Verspätung setzten wir unsere Fahrt dann fort. Nächster Halt Ingolstadt. Hier stellte der Lokführer 2 Minuten nach Stopp fest, dass die Passagiere in den hinteren Wagons den Zug nicht verlassen können. Grund: der Bahnhof war zu kurz - hat wohl jemand über Nacht den Bahnsteig abmontiert!? Für einige Passagiere war es schon zu spät, diese standen mitten auf den Gleisen im Schnee. Nicht auszudenken, wenn jetzt ein weiterer Zug gekommen wär. 21.20Uhr kam ich endlich völlig erschöpft auf dem Bahnhof in Nürnberg an. Hier holte mich glücklicherweise mein Freund ab, denn mit dem Zug weiterzukommen war laut Fahrplan der Bahn eine Unmöglichkeit.
Ursprünglich wär ich übrigens 14.25Uhr in Nürnberg gelandet.