Wieso vergeht die Zeit im Urlaub eigentlich immer schneller als im normalen Arbeitsleben? Wie dem auch sei, war heute schon wieder unser letzter Tag in Belgrad angebrochen. Nach einem letzten guten Frühstück im Hotel machten wir noch einen kleinen Bummel durch das Viertel in dem unser Hotel lag, schauten noch in einige Geschäfte und wollten noch Briefmarken für unsere Postkarten kaufen. Die gute Frau am Schalter verstand wohl gar kein Englisch, deshalb erbarmte sich eine Kollegin und schrie einmal quer durch die ganze Post sinngemäß übersetzt: "Du Christina, komm doch mal rüber. Hier stehen 2 Engländer und wollen irgendwas!" Alle Augen der restlichen 20 Kunden ruhten auf uns. Jawohl, wir sind Touristen und wollen Briefmarken. Daran muss sich die Bevölkerung wohl auch erst noch gewöhnen. Aber alles halb so schlimm, und Christina brauchten wir dann auch nicht mehr, nachdem die gute Dame unsere Postkarten erblickt hatte. Als wir wieder draußen waren konnten wir allerdings vor lachen nicht mehr.
12.15Uhr ließen wir uns vom Hoteltransfer zum Flughafen bringen. Wir hatten zur Sicherheit etwas mehr Zeit eingeplant, da wir nicht wussten wie der Verkehr heute sein würde. Heute waren wir schon nach 45min am Flughafen und so hatten wir noch genügend Zeit, die vebleibenden 1000 Dinar würdig auf den Kopf zu hauen. 14.55Uhr hoben wir Richtung Zürich ab und auf dem Flug gab es sogar für mich eine Überraschung was das Essen anbetrifft. Es gab zur Abwechlsung mal ein Vanille-Eis.
Wir landeten in Zürich mit nur 5 Minuten Verspätung. Als wir mit dem Bus endlich am Gate ankamen, zeigte unser Anschlussflug allerdings schon "Boarding" an und wir nahmen unsere Beine in die Hand. Wie es immer so ist, war zwar nur eine Frau bei der Passkontrolle vor mir, diese hatte jedoch allerhand Fragen und ich wurde immer ungeduldiger. Endlich war auch ich an der Reihe - geschafft. Naja, noch nicht ganz, denn als nächstes erwartete uns mal wieder eine Sicherheitskontrolle. Netterweise gibt es in Zürich aber einen Transferschalter und die nette Dame brachte uns zur "Crew und Staff"- Sicherheitskontrolle, wo wir schnell abgefertig wurden. Ansonsten hätten wir unseren Flug wohl gleich vergessen können. So ging es aber weiter und nach einem kurzen Sprint erreichten wir endlich unser Gate, ab in den Bus und weg zum Flugzeug. Sportliche Leistung. Pünktlich 18.15Uhr landeten wir wieder in Nürnberg.
Eine sehr schöne Reise, mit tollem Wetter in einer sehr interessanten Stadt ging zu Ende. Erwartet hatte ich eine graue, größtenteils verfallene Stadt. Aber Belgrad kann viele schöne Ecken aufweisen, vor allem den Kalemegdan und die vielen idyllisch gelegenen Splavs auf der Sava verleihen der Stadt einen besonderen Charm. Zudem ist alles noch ziemlich billig. Die 100€ die wir zu Beginn hier getauscht haben, hätten wir eigentlich gar nicht gebraucht und es viel uns regelrecht schwer, das Geld zum Schluss noch unter die Leute zu bringen. Wir haben eine Stadt mit vielen Gesichtern gesehen und nette Leute kennengelernt.
Fazit: In Belgrad selbst kann man wohl keine Wochen verbringen, aber Stoff für ein verlängertes Wochenende gibt die Stadt auf jeden Fall.