Donnerstag, 2. Dezember 2010

Abreise aus Barcelona

Nach dem Frühstück im Hotel hatte ich mir das Taxi für 7.45Uhr bestellt. Laut Rezeption hätte ich mir ruhig noch mehr Zeit lassen können, aber das war mir zu unsicher. Und richtig, die Rush Hour forderte ihr Zeit, so dass ich pünktlich 95 Minuten vor Abflug am Check-in Terminal ankam. Hier erwarterte mich jedoch eine ziemlich lange Schlange, bei der sich 15 Minuten lang gar nichts vorwärts bewegte. Plötzlich kam ein anderer Reisende, der verkündete, dass man auch beim Business Schalter einchecken könne wenn man nach Zürich will. Ich schloss mich den 6 Reisenden gleich an, die dort hinüber wanderten, merkte jedoch schnell, dass die Dame am Schalter nicht gewillt war irgendjemanden aus der Economy hier abzufertigen.  Also drehte ich wieder um,  die andere Schlange war natürlich auch weiter gewachsen, ich stellte mich trotzdem einfach wieder hinter den Mann hinter dem ich vorhin schon stand und verkündete ihm in Spanisch, dass die gute Dame uns doch nicht abfertigen will. Dadurch dachten die dahinter wartenden Reisenden zum Glück, dass ich mit dem anderen Mann gemeinsam reise und beschwerten sich nicht, dass ich mich vordrängelte. Kurz bevor ich dann am Schalter war, schloss einer der drei Schalter auch noch. Mittlerweile waren es nur noch 30 Minuten bis zum Abflug und ich war noch nicht mal durch die Sicherheitskontrolle. Gott sei Dank ging dann alles recht schnell, so dass ich mit dem Aufruf zum Boarden am Gate ankam. Der Flug startete pünktlich und verlief relativ ruhig bis....zur Landung. Kurz bevor wir auf der Landebahn in Zürich aufsetzen wollten, packte und eine Windböwe, legte uns schräg und drückte unserer rechten Flügel gefährlich in die Nähe der Landebahn. Einige Passagiere schrieen auf, ich krallte mich in meine Armelehne, dann beschleunigte der Vogel wieder: wir starteten durch. Die nächsten 10 Minuten waren erstaunlich ruhig, während wir über der Schweiz unsere Kreise zogen. Der Kapitän vermeldete, dass es Luftböen des vorhergehenden Flugzeuges gewesen sein. Die Stewardessen versuchten einige aufgeregte Passagiere in ein Gespräch zu verwickeln, besonders beunruhigend empfand ich das lange Gespräch mit den Passagieren die am Notausgang saßen.... Der 2. Landeversuch verlief aber ohne Vorkommnisse, bis auf das ausnahmsweise auch mal in einem Business Flug die Passagiere nach der Landung klatschten und sogar Bravo riefen. Da ich bereits eine leichte Erkältung hatte, hatte sich nach dem Durchstarten ein Druck auf meinem Ohr gebildet, der leider auch nach der Landung nicht mehr wegging.
Auf dem Flughafen in Zürich musste ich dann feststellen, dass mein Anschlussflug annulliert worden ist. Am Transferschalter bot man mir als einzige Alternative ein Zugticket an. Die Fahrt sollte 4,5 bis 5h dauern und das Ganze nur, weil der Nürnberger Flughafen wohl keine Enteisungsflüssigkeit mehr hat und schon zu viele Swiss Air Maschine dort herumstehen. Deshalb hat die Airline beschlossen den Flughafen am heutigen Tag nicht mehr anzufliegen. Mit meinem entwerteten Flugticket machte ich mich also auf den Weg zu den Kofferbändern. Doch auch hier erwartete mich Chaos. Aus unterschiedlichsten Transportwägen, chaotisch geordnet musste ich mir meinen Koffer selbst herauszerren. Mittlerweile hatte ich auch noch 4 weitere Reisende getroffen, die ebenfalls mit dem Zug nach Nürnberg weiter wollten. Gemeinsam marschierten wir also zum Bahnschalter. Hier erwartete uns jedoch die nackte Wahrheit: die Zugfahrt dauerst standardmäßig schon 6 Stunden und der nächste Zug fuhr sowieso erst in 45 Minuten. Also noch schnell im Supermarkt ein bißchen Verpflegung eingekauft, denn für so einen langen Tag war ich schließlich nicht ausgestattet. 13.28Uhr ging es dann mit der Schweizer Bahn auf zur Überlandfahrt. Vorbei an St. Gallen, Bregenz, Lindau gelangten wir nach Deutschland. Und hier fingen dann auch die Probleme an, teilweise hielten wir ganz und warteten. Mit über einer Stunde Verspätung kamen wir am Münchener Hauptbahnhof an. Der ICE nach Erlangen war natürlich schon lang weg, also nahm ich einen anderen. Überglücklich diesen noch erwischt zu haben, ließ ich mich auf dem letzten freien Platz nieder und los ging es auch schon. Doch zu früh gefreut. Keine 2 Minuten nachdem wir den Hauptbahnhof verlassen hatten, wurde über die Zuglautsprecher ein Arzt oder Rettungsassistent in Wagon x gerufen. Mehrere Passagiere fragten sich warum wir denn nicht einfach wieder zurück fahren würden, schließlich konnten wir den Bahnhof ja noch sehen. Nun, wir fuhren weiter und hielten erst 15 Minuten später irgendwo im nirgendwo an. Hier warteten wir auf den Notarzt und schließlich dauerte die Versorgung des Fahrgastes weitere 50 Minuten. Meine Sitznachbarn die sich die Zeit mit einem Bier verkürzen wollten, mussten feststellen, dass der Notarzteinsatz auch noch direkt vor dem Speisewagen stattfand.... Mit über einer Stunde Verspätung setzten wir unsere Fahrt dann fort. Nächster Halt Ingolstadt. Hier stellte der Lokführer 2 Minuten nach Stopp fest, dass die Passagiere in den hinteren Wagons den Zug nicht verlassen können. Grund: der Bahnhof war zu kurz - hat wohl jemand über Nacht den Bahnsteig abmontiert!? Für einige Passagiere war es schon zu spät, diese standen mitten auf den Gleisen im Schnee. Nicht auszudenken, wenn jetzt ein weiterer Zug gekommen wär. 21.20Uhr kam ich endlich völlig erschöpft auf dem Bahnhof in Nürnberg an. Hier holte mich glücklicherweise mein Freund ab, denn mit dem Zug weiterzukommen war laut Fahrplan der Bahn eine Unmöglichkeit. 
Ursprünglich wär ich übrigens 14.25Uhr in Nürnberg gelandet.

Dienstag, 30. November 2010

Anreise nach Barcelona

Zur Abwechslung darf ich hier mal von einer Dienstreise berichten. Auch wenn ich keine Zeit hatte mir Barcelona anzuschauen, hatte diese kurze Dienstreise doch einige erwähnenswerte Episoden zu bieten. Dienstag morgen ging es los zum Flughafen nach Nürnberg. Über Zürich landeten wir am frühen Nachmittag in Barcelona und ließen uns zunächst zum Congress Center bringen. Hier wollte ich mich nach der Lage meines Hotels erkundigen, da ich durch eine Umbuchung nicht mehr in dem Hotel wohnte, welches auf meiner Bestätigungsemail stand. Die nette Empfangsdame merkte anhand meiner Unterlagen, dass ich Deutsche bin und bedauerte dass sie es nicht wisse und setzte im tiefsten schwäbischen Dialekt "ich bin ja auch nicht von hier" hinzu. Ich konnte mir nur schwer ein Lachen verkneifen. Nun denn, mit dem Wissen "es müsse hier ganz in der Nähe sein" begab ich mich also zum Taxistand, schließlich wollte ich im Regen und mit Koffern nicht umherirren. Der ältere Taxifahrer konnte jedoch mit dem Namen des Hotels ebenfalls nichts anfangen. Kurzer Hand wurden alle 6 weiteren Taxifahrerer hinzugerufen und es entfachte eine wilde Diskussion wo dieses Hotel denn sein könne. Man biss sich an dem Zusatz "del Mar" fest und beschloss: es könne ja nur an der Meeresfront irgendwo sein. Der Taxifahrer fuhr also mit mir los und 5 Minuten später hielt er an dem Hotel Barcelo del Mar an. Nun auf meiner Bestätigung stand aber Attica del Mar. In meinem besten Spansich versuchte ich ihm also zu erklären dass dies nicht das selbe Hotel sei. Er sah das ganze zwar anders, aber immerhin brachte ich ihn dazu mit mir rein zu gehen. Der Hotelempfang bestätigte, dass es ein anderes Hotel sei und konnte uns sogar sagen wo das andere Hotel liegt. Nun, weitere 5 Minuten später und um 10€ erleichtert, konnte ich endlich einchecken. Zurück zum Congress Center lief ich dann, dauerte auch nur 5 Minuten, da der Fußweg direkter war. Am Abend ging es in ein nettes Restaurant im Hafenviertel Barceloneta, wo wir bei leckeren Tapas und Fisch den Tag auslingen ließen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Strandtag

Heute Morgen weckte uns schon die Sonne und so ging es nach dem Frühstück direkt an den Strand. Vor dem Mittagessen spielten wir noch eine Runde Tennis auf den hoteleigenen Plätzen. Leider schob am Nachmittag der starke Wind wieder die Wolken vor die Sonne, sodass wir die letzten Stunden am Pool verbrachten, der etwas windgeschützter liegt. Nichtsdestotrotz gingen wir auch ein letztes Mal im Meer baden. Zum ersten Mal bei relativ niedrigen Wellen. Im Wasser war es wieder wärmer als draußen. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir wieder an der Bar.

Samstag, 9. Oktober 2010

Malia


Nachdem wir heute erst um 9 Uhr frühstückten, hofften wir auf besseres Wetter. Leider war es immer noch bewölkt und ziemlich stürmisch. Also bummelten wir am Vormittag zunächst durch Malia. Auch hier merkte man, dass der Winter kurz vor der Tür steht. Viele Läden und Bars waren bereits regelrecht verpackt für den Winter und geschlossen bzw. schließen in den nächsten 2 Wochen. Nach dem Mittagessen musste es aber noch etwas werden mit dem Sonnen und wir marschierten am Strand ein. Die Sonne tat sich sehr schwer, aber ein paar Minuten brach sie dann doch mal hervor. Das Meer war erstaunlicherweise sogar mit 23°C noch 1 Grad wärmer als die Luft, die durch den Wind abgekühlt wurde. Dafür hatten wir schöne hohe Wellen über die wir springen konnten. Vor dem Abendessen kosteten wir noch die letzten Sonnenstrahlen bei einem Tequila Sunrise aus, bevor wir uns wieder in die Abendessen-Schlacht stürzten.

Freitag, 8. Oktober 2010

Lassíthi Hochebene

 Da auch heute das Wetter nicht so sonnig war, fuhren wir am Vormittag nach Kokkini Hani. Hier haben wir vor ziemlich genau 9 Jahren einen Herbsturlaub im Hotel Arina Sand Beach verbracht. Wir besichtigten die Hotelanlage und konnten einige Verbesserungen feststellen. Die Bungalows von damals sahen allerdings noch genauso aus wie damals. Nach einem Zwischenstopp in der Apotheke ging es zurück zum Hotel. Nach dem Mittagessen stand der 2. Ausflug auf dem Plan. 
Die Serpentinenstraße von Malia ging es hinauf in die Hochebene. Auf diesem Plateau befindet sich die fruchtbarste Ebene Kretas. Noch heute wird mit den 10000 Windmühlen, bespannt mit weißem Tuch, geworben, die das Wasser aus der Tiefe hochpumpen. Doch heutzutage sieht man nur noch wenige Originalwindmühlen.
Die meisten sind stillgelegt und wurden durch Motorpumpen in den 70er Jahren abgelöst. Durch die Ebene führt ein Rundweg durch viele kleine malerische Dörfer, in deren engen Gassen die Griechen in ihren Tavernen sitzen. In Krassi sahen wir die älteste Platane und einen venezianischen Brunnen. Ein weiterer Höhepunkt war die Diktäische Höhle von Psychró. Einem Mythos nach soll dies der Geburtsort des Göttervaters Zeus sein. Wir kletterten einen steinigen Pfad nach oben. In der Hochsaison kann man für 20€ auch einen Esel für den Auf- und Abstieg nehmen, aber die Esel waren anscheinend schon im Winterschlaf. Da es gestern geregnet hatte, waren die Steine noch sehr glitschig und der Aufstieg zur Höhle dauert ca. 30 Minuten. Kaum oben angekommen, ging es auch schon wieder hunderte Stufen hinunter in die Tiefe der Höhle hinein. Eindrucksvoll erhoben sich hier unten die Stalagniten und Stallaktiten die über die Jahrhunderte geformt worden sind. Die vielen Stufen kletterten wir wieder und liefen dann einen längeren, dafür weniger steilen Weg wieder hinunter zum Auto. Wir setzen unseren Rundweg fort und fuhren dann wieder hinunter nach Malia ans Meer, wo wir unser Auto wieder abgaben. Die Zeit bis zum Abendessen überbrückten wir bei einem Cocktail an der Bar.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Sitia und Ierapetra

Da uns der Wetterbericht für heute ein Gewitter vorhersagte, entschieden wir uns, eine Ganztagestour zu machen. Nach dem Frühstück ging es zuerst nach Sitia. In der schönen kleinen Stadt spazierten wir an der Hafenpromenade entlang und kletterten die vielen Treppen zur Venezianischen Burg hinauf. Diese war relativ unspektakulär und bot uns einen Blick auf das Dächermeer von Sitia. Weiter ging es durch die engen Straßen hinaus und über eine Landstraße in den Süden der Insel. Wir kamen durch viele kleinere Dörfer, in denen die Männer in den Tavernen saßen und die Frauen in ihrer dunklen Kleidung die Einkäufe nach Hause schleppten. 
Nur einen vollbepackten Esel sah ich leider nirgends. Hier hielten wir in Ierapetra, einer der wenigen Städte, die es im Süden überhaupt gibt. Unseren Bummel an der Strandpromenade mussten wir allerdings aufgrund des starken Regengusses, der uns nun doch einholte, abbrechen. Nur im Vorbeifahren sahen wir die Festung und die Moschee. Auf der National New Road ging es vorbei an Agios Nikolaos zurück nach Malia. Auch hier hatte es seit 13Uhr geregnet, so dass viele sich im Innenbereich des Hotels aufhielten. Der Versuch, ins Fitnessstudio zu gehen, scheiterte an den Öffnungszeiten (8 Uhr bis 14.30 Uhr). Da auch schon bald der nächste starke Regenguss einsetzte, der einige ebenerdige Bungalows unter Wasser setzte, verbrachten wir die Zeit bis zum Abendessen auf dem Zimmer.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Malia, Agios Nikolaos und Elounda


Nach dem Frühstück ging es zunächst zur Archäologischen Stätte von Malia, wo wir Ausgrabungen der minoischen Hochzeit bewundern konnten. Studenten kamen sogar kostenlos in diese Bildungsstätte. Da das Wetter herrlich war und für morgen schlechteres Wetter angekündigt war, entschieden wir uns, zunächst zurück zum Hotel zu fahren und baden zu gehen. Auch heute waren die Wellen wieder schön hoch und das Wasser kam mir sogar etwas wärmer vor als am ersten Tag. Nach dem Mittagessen ging es für uns in die 2. Halbzeit.
Wir fuhren nach Agios Nikolaos, einem herrlich gelegenen Ort am Meer, welches viele schöne Fotomotive bot. Die Straßen waren für unser relativ großes Auto sehr eng und unsere Reifen drehten mächtig durch, als wir die steilen und zugleich glatten Straßen hinauffuhren. Nach unserem Stadtrundgang ging es weiter nach Elounda, wo die bekannte Insel Spinalonga liegt. Auf einer dieser Inseln wurden früher auch die Leprakranken verbannt, die dort für sich abgeschottet von der Außenwelt ihr eigenes Leben führten. Über die Berge und kleinen engen Straßen ging es zurück nach Malia, wo wir pünktlich zum Abendessen ankamen. Heute staute es sich am Büfett, da die Anordnung etwas undurchdacht ist.